Teilnehmerstimmen von vergangenen Seminaren


Bericht aus dem Südkurier, 7. April 2001

Die Lizenz zum Heiraten

Auch das Ja-Wort will gelernt sein. Aus dem ganzen Dekanat kamen deshalb 14 Paare nach Bermatingen, um zu erfahren, wie das mit dem Heiraten so richtig funktioniert. Renate und Franz Schöttler, wie auch Manuela und Christoph Rexroth, haben das Ganze schon erfolgreich absolviert und geben seit mehreren Jahren ihre Erfahrungen in Ehevorbereitungsseminaren an "Heiratswillige" weiter.

Das geht vom Papierkram, dem Formularkrieg, über den liturgischen Ablauf, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zu den religiösen und philosophischen Wurzeln der Ehe. Sogar eine Anleitung "Wie streite ich richtig?" bekamen die Ehe-Aspiranten mit auf den gemeinsamen Lebensweg.

Die Heiratsfreudigkeit habe in den sieben Jahren, in denen seine Frau und er im Ehevorbereitungsdienst stehen, schwer nachgelassen, erklärte Franz Schöttler: "Trotzdem ist die Ehe kein Auslaufmodell. Es werden zwar weniger, aber die Ernsthaftigkeit nimmt zu", betonte er.

Waren die Paare vor nicht allzu langer Zeit noch zwischen 20 und 25 Jahre alt, so sei das Durchschnittsalter um fünf bis zehn Jahre gestiegen. Dies erklärt Schöttler mit den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch traditionelle Lebenspläne mit dem strengen Aufeinanderfolgen von Ausbildung, Beruf, Heirat und Kinder würden zunehmend durchbrochen. Gerade angesichts der hohen Scheidungsraten begrüßte der Seminarleiter die Reife und die wachsende Festigkeit der Paare: "Wer sich heute da Jawort gibt, weiß genau, was er tut. Da ist Zug dahinter."

Von den sieben Sakramenten sei die Ehe das einzige, bei dem Gott nicht als "unmittelbarer Vertragspartner" des Betroffenen, sondern als Zeuge und Pate für den Bund zweier Menschen gerufen wird.

 
Seminar in Bermatingen im April 2001

Mit der Formel "Ich nehme dich an!" sei laut Schöttler ein ganz moderner Zugang zu einer tragfähigen Partnerschaft geschaffen. Dies bedeute, den Anderen mit allen Ecken und Kanten zu akzeptieren und dem Versuch zu widerstehen, "an ihm oder ihr herumzufeilen". Streit sei normal, das gebe es überall. Aber Liebe und Treue als Fundament einer Beziehung, dann noch die Bereitschaft, an er Partnerschaft und sich selbst zu arbeiten, das sei immer noch das probate Rezept für einen lebenslangen und erfüllten Bund: "Perfekte Partner gibt es nicht. Es gibt nur geliebte und ungeliebte", betonte Franz Schöttler.

In Rollenspielen und Dieskussionskreisen konnten die vierzehn Paare prekäre Situationen durchspielen und Anleitungen zur Überwindung mancher Hürde während eines gemeinsamen Ehelebens erhalten. Mit anschaulichen Bildern zeigte Pfarrer Werner Reihing, der das Seminar begleitete, Lösungsansätze für mögliche Konflikte auf. Alltag, Kinder und das liebe Geld hätten sich in seiner langen Seelsorgetätigkeit als belastendste äußere Faktoren für eine Ehe herausgestellt.

Gerade beim Streiten, erklärte der geistliche Rat, käme es darauf an: "Gewusst wie!" So seien folgende Regeln für eine gesunde und fruchtbare Streitkultur einzuhalten: Den rechten Zeitpunkt abwarten und nicht gleich alles bereinigen wollen, sondern Konflikte abgrenzen und konkret benennen, auf Verallgemeinerungen verzichten. Beliebte Ehevokabeln, wie "Typisch, das ist jeden Mal so!" oder "Ich hab's ja schon immer gewusst!" weglassen. Offen, aber niemals verletzend sein. Kompromisse statt Schwarz-Weiß-Lösungen suchen. Und schließlich nach einem rechten "Donnerwetter" auch die Versöhnung feiern können.

 

Bericht aus dem Südkurier, 17. März 2005

Treff für den Trauungstermin

Früher gehörte er pflichtmäßig dazu: Wer vor den Traualtar treten wollte um den Bund fürs Leben zu schließen, der wurde vom Pfarrer erst einmal zum Ehevorbereitungskurs geschickt. Längst ist diese Pflicht im katholischen Dekanat Linzgau einer Empfehlung gewichen, und auch inhaltlich hat sich viel gewandelt.

Brautleute-Seminar hieß es einmal, später dann Ehevorbereitungskurs – etwas altbacken und diffus klingt das Ganze immer noch. "Ich konnte mir vorher eigentlich gar nichts darunter vorstellen", bekannten bei der Abschlussrunde des jüngsten Kurses am vergangenen Sonntag im Bermatinger Pfarrzentrum gleich mehrere Teilnehmer. Durchweg positiv waren dafür hinterher am Ende die Rückmeldungen der neun teilnehmenden Paare. In den acht Stunden zuvor wurde miteinander gesprochen, diskutiert, gemalt, geschrieben und paarweise wurden Lebenswünsche und Ehevorstellungen artikuliert. Anhand eines Rucksackes, gepackt mit Symbolen und Fragen über die eigene Herkunft, über Gewohnheiten und Einstellungen im Elternhaus, sollen sich an diesem Vormittag die Paare einzeln austauschen, um daran anschließend ein Bild zu gestalten. Obwohl Letzteres nicht unbedingt jedermanns Sache ist, machen dabei doch alle interessiert mit. Die entstandenen Bilder werden danach in der Gruppe von jedem Paar vorgestellt und erläutert. Es sind allesamt Unikate: Für Corinna und Klaus beschreiben ihre beiden sich vereinigenden Lebenswege sogar die Form eines Tennisschlägers, in Anlehnung an ihr gemeinsames Hobby. Das gemeinsame Steckenpferd Musik taucht in der Teilnehmerrunde gleich mehrfach auf. Und Ursula und Dominik wollen in ihrem bildhaft dargestellten Auf und Ab des Ehelebens ihre ursprünglichen Ideale in die Zukunft mitnehmen.

 

 
Seminar in Bermatingen im März 2005

"Wir sind immer wieder aufs Neue überrascht, wie individuell und verschieden diese Bilder werden", erzählt Klaus Schreiner, der zusammen mit seiner Frau Bernita und einem weiteren Paar, Bärbel Ströbele und Andreas Hamm, das Eheseminar moderiert. Nach rund 15 Jahren in der Ehevorbereitung im Dekanat sind die Schreiners die erfahrensten unter den derzeit sieben Paaren des Vorbereitungsteams. Sie haben denn auch den Wandel mitbewirkt, von der eher unterrichtsmäßigen Pflichtveranstaltung hin zur offenen Stuhlkreis-Veranstaltung mit dem zentralen Thema "Kommunikation", bei dem zur Überraschung der meisten Teilnehmer sogar das Thema Sexualität – noch dazu in positiver Form – nicht ausgespart wird. "Die Teilnehmerzahlen sind gegenüber früher zwar deutlich zurückgegangen", so Bernita Schreiner, "aber dafür sind diejenigen, die kommen, wirklich interessiert – und dann macht es uns auch viel mehr Spaß".

Da die kirchliche Hochzeit das Ziel aller Kursteilnehmer ist, gehört zum festen Thementeil auch der liturgische Ablauf und die Gestaltung der Trauung. Pfarrer Werner Reihing und Pastoralreferentin Nora Pfeiffer-Off sind bei den Seminaren für diese Erläuterungen zuständig. Zwei weitere Eheseminare werden im Dekanat dieses Jahr noch angeboten: Am Sonntag 14. April in Owingen und am 12. Juni in Oberuhldingen. In Planung ist für den Herbst ein neues Seminar-Angebot für Paare, die bereits mehrere Jahre verheiratet sind.

 


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Ehevorbereitung im Dekanat Linzgau (Bodensee)
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Stand: 2019-02-26